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Homeworld 3 im Test – Ein würdiger Nachfolger?

Homeworld 3 Endscreen.Review

Homeworld 3 ist der Nachfolgeteil des im Jahr 2003 veröffentlichten Homeworld 2. Offiziell ist der dritte Teil am 13. Mai 2024 erschienen. Als Vorbesteller oder Finanzierer des damals verfügbaren Crowdfunding fig Projekts, konnte man das Spiel schon ein paar Tage vor offiziellem Release spielen.
Es handelt sich hierbei um ein 3D Weltraum-Sci-Fi-Echtzeitstrategiespiel, welches vom Relic Nachfolger Blackbird Interactive entwickelt wurde und durch Gearbox Publishing vertrieben wird. Die Entwickler teilten mit, dass man in diesem Teil aufgrund von Umfragen, besonderen Wert auf eine umfangreiche Geschichte für den Einzelspielermodus gelegt hat. Aufgrund der Vorgängerteile sowie die eingeschworene Fangemeinde hatten die Entwickler hier keine leichte Aufgabe einen würdigen Nachfolger fertig zu stellen und gleichzeitig noch neue Spieler, welche noch keine Berührungspunkte mit der IP hatten, anzulocken.

Freundlicherweise wurde uns für diese Review ein Muster zur Verfügung gestellt, was aber keinen Einfluss auf unsere ehrliche Meinung hat.

Galaktische Schlachten: Homeworld 3’s neue Dimension

Es handelt sich hier um ein klassisches Strategiespiel welches aber seine, entsprechend dem Szenario geschuldeten, Eigenheiten hat.
Bewegungsbefehle und Kommandos werden, wie in den Vorgängern, in Maus-Tastatur Kombination gegeben, wobei man diverse Einstellungen in den Optionen dazu noch nachträglich ändern kann.
Man steuert ein sogenanntes Mutterschiff, welches den Dreh- und Angelpunkt darstellt, durch 13 Missionen und hat dabei diverse Aufgaben zu erledigen. Dabei baut man Schiffe wie Rohstoffsammler, Spähschiffe oder Kampfschiffe, die auf den recht hübschen und teils imposant gestalteten aber doch recht kleinen 3D Umgebungen entsprechend Rohstoffe sammeln oder die Schiffe des Gegners zerstören/kapern. Dabei wird das klassische Modell mit kleinen, mittleren und großen Schiffen der Vorgängertitel beibehalten. Jedes Schiff hat dabei seine eigenen Stärken und Schwächen wobei einige dazu noch erforschbare Spezialfähigkeiten besitzen.

Durch das 3D Schlachtfeld hat man, wie in den Vorgängern eine gewisse taktische Vielfalt, wie es auf einem 2D Schlachtfeld nicht möglich wäre, nur leider funktioniert dies in diesem Teil der Reihe teilweise nicht so gut, was durch den Fokus auf die sogenannten Monolithen zurück zu führen ist. Diese fungieren als Oberflächen auf denen man seine Einheiten bewegen kann, wenn man das möchte, um einen taktischen Vorteil zu erlangen. Zum Beispiel, kann man seine eigenen Einheiten durch die Oberflächen vor der Sicht / Schusslinie der gegnerischen Einheiten verbergen oder man manövriert seine Einheiten durch Tunnel in der entsprechenden Struktur um diverse Missionsziele unentdeckt/unbeschadet zu erreichen. Dabei entpuppt sich diese Mechanik aber sehr schnell als sehr fummelig und teilweise durch eine freie Interpretation von Befehlen durch die Einheiten als eher unpraktisch.

Strategie im Weltraum: Herausforderungen und Triumphe

Verluste sind durch die teilweise, gerade für unerfahrene Spieler knappen Ressourcen doch schnell ein Grund dafür, eine Mission öfters zu spielen oder einen alten Spielstand zu laden, weil man in einer späteren Mission so stark benachteiligt ist, dass eine Fortsetzung der aktuellen Mission eher eine Qual darstellt oder gänzlich unmöglich ist. Auch sind die eigenen Schiffe recht schnell durch den Gegner zerstört, gerade wenn man nicht eine geeigneten Kombinationen der eigenen Schiffe gegen die des Gegners einsetzt. Dabei kommt auch das Gefühl auf, dass im Gegensatz zu den Vorgängertiteln, die Lebensdauer der Schiffe viel geringer ausfällt. Dies fällt gerade dadurch ins Gewicht, als das man auch in diesem Titel ein Maximalkontingent an Einheiten pro Stufe ( Klein, Mittel, Groß) bauen darf. Ebenso nimmt man die Einheiten von Mission zu Mission mit, wie Veteranen aus den Vorgängerteilen bereits bekannt sein dürfte.

Gerade in Situationen, in der sehr viele Einheiten auf dem Schlachtfeld unterwegs sind, kann man hier sehr schnell die Übersicht verlieren. Ob Blackbird Interactive deshalb die Möglichkeit geschaffen hat, das Spiel jederzeit zu pausieren und in gewissen Geschwindigkeitsmodi laufen zu lassen, kann ich leider nicht beantworten, da ich beim Durchspielen gänzlich diese Mechanik nicht genutzt habe.

Fokus auf Story: Emotionen und Konflikte in Homeworld 3

Die Missionen kann man auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielen. Die Spielgeschwindigkeit ist aufgrund der doch eher wenigen Ressourcen in den Missionen recht schnell und die 13 Missionen sind im Durchschnitt nach 10 Stunden durch gespielt.
Im Gegensatz zu den Vorgängertiteln wurde bei der Inszenierung der Story auf gerenderte 3D Sequenzen gesetzt welche die Story vorantreiben und sich hauptsächlich auf drei beziehungsweise vier Protagonisten fokussiert. Bevor man mit der Kampagne anfängt sollte man, wenn einen die Story zwischen Teil 2 und 3 interessiert, im Hauptmenü unter Extra sich die History of Homeworld ansehen, da in der Kampagne hierauf nicht eingegangen wird.
Im Gegensatz zu den Vorgängertiteln wird in diesem Teil in der erzählten Story sehr stark auf die Erlebnisse und Gefühle der Protagonisten eingegangen und der Konflikt, in denen diese sich befinden, immer wieder hervor gehoben.

Grafik- und Soundgestaltung sind in diesem Spiel extrem gut gelungen. Spielsequenzen in Missionen sind teils so gut gestaltet, dass es einen richtig mitreißt und man sich mitten drin im Geschehen fühlt. Gerade in den Anfangsmissionen weckt es geradezu die Lust danach, weiter zu spielen. Explosionen sind teils je nach Schiffsgröße bombastisch, Effekte und die Kommentare und Meldungen der Flottenschiffe tragen sehr stark zu einem stimmigen Spielgefühl bei.

Nachdem man die Kampagne durchgespielt hat, gibt es noch die Möglichkeit, die sogenannten War Games (Kriegsspiele) zu spielen oder im Multiplayer gegen andere Spieler anzutreten.
Dabei gibt es im Multiplayer leider nicht sehr viele Karten (sechs bisher) auf denen man gegen bis zu sechs Spieler antreten kann. Im Gegensatz zu den Vorgängertitel fallen diese auch eher sehr klein aus.

Innovative Mechaniken? Von Monolithen bis War Games

Eine Neuerung bieten die sogenannten War Games.
In diesen befehligt man ein Trägerschiff und baut und befiehlt kleine bis mittlere Schiffe.
Der Bau von großen Schiffen, wie Kreuzern ist aufgrund des Fehlens des Mutterschiffs nicht möglich.
Es gilt auf einer Karte Missionen erfüllen um zur nächsten Karte zu gelangen.
Dabei sammelt man Fähigkeitspunkte durch das sammeln von Artefakten oder auch das Abschließen der Missionen, die man pro Fähigkeitspunkt in eine von 3 zufälligen Fähigkeiten stecken kann, welche die Eigenschaften von Schiffstypen verändern, Fähigkeiten für Einheiten hinzu fügen oder die Menge der bau baren Schiffe verändert. Dabei gibt es Fähigkeitsveränderungen die positive und negative Eigenschaften haben. (Schiffe teilen größeren Schaden aus aber haben dafür selber weniger Lebenspunkte)
Man kann diesen Modus im Koop mit bis zu 2 weiteren Spielern spielen.
Auch Schwierigkeitsmodifikatoren kann man vor Start einstellen. Durch das Erreichen von Missionszielen und den vorher festgelegten Modifikatoren levelt man seinen Account um andere Startflotten für War Games frei zu spielen. Diese können sich entsprechend auf die Taktik im War Game Modus auswirken. Das Spielen des Modus hängt hier sehr stark vom eigenen Ehrgeiz und oder auch von dem Können und der Menge der Mitspieler ab. Karte zu Karte werden die Gegner immer stärker sowie beim verweilen auf einer Karte ist dies ebenso der Fall. Hier bei gilt es eine Balance zwischen Ressourcen sammeln und Schiffe bauen sowie der Verluste, die man erfährt zu halten, je nachdem, wie gut man darin ist und in wieweit einen der Ehrgeiz packt, kann man sicherlich einige Stunden in dem Spielmodus versenken.
Erwähnenswert ist bei diesem Ableger der direkte Zugriff auf Mods der Community, auf die man aus dem Spiel heraus zugreifen kann.

Gesamt Fazit:

Das Spiel kann leider nicht in allen Punkten überzeugen und gerade, nachdem mitgeteilt wurde, dass auf die Story ein so großer Fokus gelegt wurde, muss man sagen, dass für 60 Euro (59,99€) eine Kampagne von durchschnittlich 10 Stunden doch schon eher enttäuschend ist. Der Mehrspielermodus ist durch die Kartenmenge und auch den sich immer wieder wiederholenden War Games Modus auch eher nicht sehr motivierend mehr Zeit in das Spiel zu stecken und darauf zu setzen, dass durch Mods der Community neue Inhalte verfügbar werden ist keine eigene Leistung, für die man mehr Geld verlangen kann.

Meine Persönliche Meinung:

Die ganze Atmosphäre wird durch die durch den Storymodus erzählte Geschichte so ziemlich zerstört. Das Gefühl ein Teil der Geschichte zu sein (wie in den Vorgängern)  wird durch den hier praktizierten Stil des Fokus auf einzelne Protagonisten und deren Gefühlswelt komplett zerstört. Gerade auch die Darstellung dieser Gefühlswelt und teilweise seltsamen Storywendungen und Verhaltensweisen der Protagonisten führte zumindest bei mir irgendwann dazu, dass ich mich im Nachhinein geärgert hatte, die Sequenzen nicht einfach übersprungen zu haben. Ebenso ist auch das Storyende für mich absolut nicht nachvollziehbar. Auch bei der gefühlt hunderten Sequenz, die einem bei einem Hyperraumsprung angezeigt wird von Imogen S’jet, wie sie den Hyperraumsprung einleitet, nervt irgendwann einfach nur noch. Für mich ist dieser Teil von Homeworld kein würdiger Nachfolger der Reihe. Auch der Multiplayer und Wargames Modus erzeugen keine große Motivation aufgrund er Spielhektik und den viel zu kleinen Karten

BEwertung

Homeworld 3 im Test – Ein würdiger Nachfolger?

Das Spiel enttäuscht insbesondere durch die kurze Kampagne von nur 10 Stunden und den wenig motivierenden Mehrspielermodus, was angesichts des hohen Preises von 60 Euro unbefriedigend ist. Zudem können die Entwickler nicht darauf bauen, dass durch Mods der Community neue Inhalte hinzugefügt werden, um den Preis zu rechtfertigen.
6.5
Gut
Grafik
8
10
Sound
9
10
Gameplay
5
10
Atmosphäre
4
10
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